Im BMBF-Forschungsprogramm
"Zentralasien: Monsun-Dynamik und Geoökosysteme" sollen aktuelle
Forschungsfragen aus den Bereichen Klimawandel, Geodynamik und
Georisikopotential sowie Georessourcen (incl. Wasser) in interdisziplinären
Projekten in internationaler Zusammenarbeit bearbeitet werden.
Das Verbundvorhaben
„Zentralasien“ des BMBF besitzt eine tragende Rolle in der gesamten geo- bzw.
biogeowissenschaftlichen Forschung in Zentralasien einschließlich Tibet. Es verbindet
die in dieser Region aktive deutsche Expertise und fokussiert sie auf
Forschungs- und Entwicklungs-Fragen von globaler Bedeutung, nämlich auf
Monsun-Dynamik und Klimawandel. Verfolgt wird dabei ein integrativer
Systemansatz. Das Verbundvorhaben ist als der deutsche Beitrag zu dem großen,
von China initiierten internationalen F&E-Programm „Third Pole Environment“ (TPE)
zu verstehen, an dem sich zahlreiche Nationen beteiligen.
Es stützt komplementär und
integriert entsprechend auch laufende internationale und nationale
geowissenschaftliche Forschungsvorhaben in dieser Region, wie etwa das DFG-SPP
„Tibetan Plateau: Formation – Climate
– Ecosystems“ (TiP). Ziel
ist dabei auch, ein mittelfristig gesichertes wissenschaftliches Engagement
deutscher Experten in diesem geowissenschaftlich und geopolitisch wichtigen
Raum zu gewährleisten.
Die Erforschung der Ursachen
von Klima- und Umweltveränderungen als Folge menschlicher Eingriffe in Geo-Ökosysteme
ist heute eine der großen Herausforderungen für Wissenschaft und Gesellschaft.
Komplexe natürliche Systeme und regionale bis globale Auswirkungen von
menschlichem Handeln erfordern Forschungsansätze in interdisziplinären
Programmen in internationaler Zusammenarbeit an Untersuchungsgebieten, die
besonders empfindlich auf menschliche Eingriffe reagieren.
Das Gebiet des
Pamir-Tibet-Plateaus mit den angrenzenden Gebirgsketten und Sedimentbecken in
China, den ehemaligen GUS-Staaten, Indien, Pakistan, Afghanistan, Nepal, Bhutan
und Myanmar stellt – neben den Polregionen - eine Schlüsselregion zur
Analyse rezenter und vergangener Klimaschwankungen und v.a. auch der Dynamik
des Systems Erde - Mensch dar. Das Gebiet ist durch eine besonders hohe natürliche
Geodynamik mit entsprechenden Konsequenzen hinsichtlich des
Georisikopotentials für Menschen und Infrastruktur gekennzeichnet. Auch im
Hinblick auf vorhandene Georessourcen (Öl, Gas, Erze) ist Zentralasien von
großer Bedeutung. Nicht zuletzt spielt die Region eine entscheidende Rolle im
Klimasystem, da das Tibet-Plateau eine wesentliche Bedeutung für die
atmosphärische Zirkulation und speziell den asiatischen Monsun hat.
Von den Auswirkungen des
Monsuns und des Bestands der Hochgebirgsgletscher in dieser Region hängen
wichtige hydrologische Aspekte rund eines Drittels der Weltbevölkerung direkt
ab. Diese überwiegend semiaride Region, die die weltweit größten Hochgebirge
und das bedeutendste Gebirgsplateau enthält, reagiert besonders sensitiv auf
den Klimawandel, wie auch auf menschliche Eingriffe in die natürlichen
Geoökosysteme.
Die Forschungsprojekte decken
Fragestellungen aus drei großen Themenbereichen ab:
1) Junge Geodynamik – Klima – Mensch
2) Geoökosysteme – Human Impact und Klimawandel
3)
Monsundynamik:
Antriebsfaktoren und interne Systemkopplung
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Klimadynamik
in Zentralasien (BMBF Förderkennzeichen FKZ 03G0813) |
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Natürliche vs. Anthropogene Steuerungsfaktoren
spätquartärer Monsunvariabilität in Zentralasien aufgezeichnet in marinen
Archiven (FKZ 03G0806) |
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Rekonstruktion der spätholozänen Klimavariabilität und
Landschaftsdynamik in Südost-Tibet und dem östlichen Himalaya mittels Jahrringen, Böden und
Klimamodellierung (FKZ 03G0811) |
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Pasture Degradation Monitoring System /Globaler
Wandel und Degradation in Weideländern des tibetischen Hochlandes:
Entwicklung und Erprobung eines integrierten Bioindikationssystems (FKZ
03G0808) |
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Einfluss
des Klimawandels auf den Wasserhaushalt eines Flußeinzugsgebietes
im Pamir (FKZ 03G0815) |
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Der
Permafrost-Transekt – Auswirkungen des Klimawandels
und der Landnutzung auf Permafrostböden (FKZ 03G0810) |
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Monsundynamik
und Entwicklung von ariden Gebieten – Das Klimaarchiv Quaidam
(FKZ 03G0805) |
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Rekonstruktion
des überregionalen Signaltransfers aus sedimentologischen
Langzeitarchiven (FKZ 03G0814) |
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Tien
Shan – Pamir Monitoring Programm – Spätkänozoische Geodynamik,
Klimainteraktionen und resultierende Risiken in Zentralasien (FKZ 03G0809) |
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Variabilität
und Trends der Wasserhaushaltskomponenten in Benchmark-Einzugsgebieten des
Tibet Plateaus (FKZ 03G0804) |
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(FKZ
03G0818) |
Übersichtskarte:
Forschungsgebiete der Verbundprojekte
(Links
zu den jeweilig beteiligten Arbeitsgruppen finden Sie auf den Seiten der Projektverbünde)
Bundesanstalt
für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
Eberhard-Karls
Universität Tübingen
Freie Universität Berlin
Friedrich Alexander
Universität Erlangen-Nürnberg
Friedrich Schiller
Universität Jena
GIS
Service GmbH
Goethe Universität
Frankfurt
Helmholtz Zentrum für
Umweltforschung (UFZ)
Helmholtz
Zentrum Potsdam – Deutsches Geoforschungszentrum (GFZ)
Helmholtz Zentrum
München
Leibniz-Zentrum
für Agrarlandschaftsforschung (ZALF)
Leibniz-Zentrum für Marine
Tropenökologie (ZMT)
MARUM Universität Bremen
Max Planck
Institut für Biochemie
Max-Planck-Institut für Biogeochemie
Max Planck Institut für
Meteorologie (Hamburg)
Philipps Universität
Marburg
RWTH Aachen
Senckenberg Gesellschaft
für Naturforschung
Technische Universität
Bergakademie Freiberg
Technische Universität
Berlin
Technische
Universität Braunschweig
Technische Universität Dresden
Universität Bremen
Universität Hamburg
Koordinationsbüro
WTZ Zentralasien
Aljoscha Kreß
Senckenberg
Forschungsinstitut und Naturmuseum
Senckenberganlage 25
D-60325
Frankfurt am Main
Tel.: + 49- (0)69 - 97075 1304o:p>
Fax:
+49- (0)69 - 97075 1176
E-Mail: aljoscha.kress@senckenberg.de